TEgoDi-Medienprojekte: Lehr-Lern-Konzept

Das Lehr-Lern-Konzept ist eines von zwei verpflichtenden Medienprojekten, die Studierende im Rahmen des Lehramtsstudiums an der PH Weingarten durchführen. Das Lehr-Lern-Konzept dient der Entwicklung eines Unterrichtsszenarios, in dem mindestens ein digitales Medium reflektiert eingesetzt wird, um die angestrebten Kompetenzen der entsprechenden Zielgruppe zu fördern.

Das Entwickeln eines Bewusstseins für didaktisch reflektierte Unterrichtsplanung hinsichtlich Medieneinsatzes soll mit diesem Medienprojekt gefördert werden. Hierzu gehört auch die Sensibilisierung, wofür digitale Medien herangezogen werden können. Dementsprechend muss der Einsatz digitaler Medien begründet und Differenzierungsmöglichkeiten erkannt werden. Die Studierenden sollen einen Überblick über bestehende Quellen und Ressourcen zu Fachmedien für die Unterrichtsplanung und -aufbereitung erhalten, darüber hinaus auch über rechtliche Aspekte bei der Erstellung der Medienprojekte wie Urheberrechts, Datenschutz sowie IT Sicherheit.

Bei der Entwicklung der gemeinsamen, fachübergreifenden Standards wurde festgehalten, dass Medienprojekte in Form von Lehr-Lern-Konzepten (medienbasiertes Lehr-Lernprojekt) drei Schritte umfassen, die die Studierenden durchlaufen: Planung, Umsetzung und Nachbereitung. Meilensteine strukturieren die Reise durch diese Schritte. Diese werden in der Dokumentation im E-Portfolio festgehalten und stetig reflektiert - in Beratungsgesprächen (mit den Fachlehrenden, der mediendidaktischen Lernbegleiter:innen, etc.) - und im dritten Schritt in der eigenen Reflexion zu dem erstellten Projekt und dem gesammelten Feedback zu dem Projekt aus Beratung und Erprobung nachbereitet. An dieser Stelle wird auch festgehalten, welche Erfahrungen gesammelt, welche Lessons Learned und welche Konsequenzen hieraus abgeleitet wurden. Dies bietet auch den Raum zum Formulieren von Alternativen. Auf diese Weise dokumentieren und reflektieren die Studierenden auch ihren Kompetenzzuwachs.

1. Schritt: PLANUNG

  • Formulierung von Zielsetzungen (z.B. Lernziele, medienkompetenzbezogene Lernprozesse der Schüler:innen, ggf. mit Bildungsplanbezug und Praxistransfer)
  • Analyse des medien(fach-)didaktischen Potenzials von digitalen Medien anhand entsprechender Konzepte (hierzu zählen auch die Reflexion des lernbezogenen Potenzials und der Herausforderungen/Limitationen des digitalen Mediums/der digital unterstützten Lerngelegenheit)
  • Bedingungsanalyse (Anforderungen und Voraussetzungen für die Beteiligten, den Lerngegenstand und die Lernsituation)
  • Entwurf eines Lehr-Lern-Szenarios einschließlich (fach-)didaktisch-methodischen Überlegungen

2. Schritt: UMSETZUNG

  • Umsetzung der Lehr-Lern-Situation in Microteaching und/oder realer Unterrichtssituation

3. Schritt: NACHBEREITUNG:

  • Reflexion von und Feedback zu dem Projekt (u.a. Zielsetzungen, Lernwirksamkeit bei schulbezogenen Projekten auf Lernprozess der Schüler:innen)
  • Integration in die Dokumentation der Erfahrungen; Lessons Learned (zur Planung, Durchführung, Umsetzung und Auswertung); Ableiten von Konsequenzen; Formulieren von Alternativen

Wie in der Learner Journey dargestellt, stimmen die Studierenden in der ersten Phase (der Planung) mit den Fachlehrenden Thema, Umfang und fachliche Anliegen ab, bevor es an die konkrete Umsetzung geht. Im Schritt der Umsetzung arbeiten die Studierenden selbstständig und nutzen die verschiedenen Unterstützungsangebote, die ihnen von Seiten der PH angeboten werden, wie z. B. die tutorielle Lernbegleitung und die Expertisen der verschiedenen Ansprechpersonen der Lernorte und Servicepoints sowie die angebotenen Selbstlernmaterialien. Im Workload der Medienprojekte sind Selbstlern-, Reflexions- und Beratungszeiten zu berücksichtigen, weshalb die Hochschullehrenden zu Beginn steuernd begleiten und bei der Vorstellung des Semesterplans eine klare Strukturierung und Zeitplan zur Orientierung vorgeben. Veranstaltungen, in denen Medienprojekte angeboten werden, haben die Medienkompetenzförderung der Studierenden als Bestandteil des Semesterplans. Die Fachlehrenden übernehmen in Lehrveranstaltungen mit Medienprojekten vorrangig die Rolle der Lernbegleitung.

Bei Lehr-Lern-Konzepten, die in Lehrveranstaltungen mit fachdidaktischem Bezug stattfinden, ist für das Absolvieren des ersten Schrittes auch die (fach-)didaktische Rahmung als Struktur wichtig. Diese bietet die Grundlage für den zweiten Schritt, da analoges Material manchmal aus didaktischer Perspektive sinnvoller ist. In diesem Fall muss der Fokus auf das mediendidaktische Potenzial gelegt werden, um den Mehrwert des digitalen reflektiert und der reine Reiz des Neuen eingedämmt wird. Ein Einblick in den Schulalltag kann hier hilfreich sein.