Einsatzmöglichkeiten digitaler Bilderbücher

Diese Beispiel soll Möglichkeiten digitaler Bilderbücher aufzeigen und wie diese hochschuldidaktisch in Lehrveranstaltungen eingebaut werden können. Es handelt sich um ein generisch adaptierbares Beispiel aus der Forschung.

ZURÜCK ZU DEN GENERISCHEN BEISPIELEN

An der Universität Würzburg wurde der Digitale Bücherschrank vom Lehrstuhls für Grundschulpädagogik und -didaktik sowie dem Lehrstuhl für Pädagogik bei Geistiger Behinderung aufgebaut. Einen kleinen Einblick in das Potenzial digitaler Bilderbücher im Kontext der inklusiven Bildung in der Grundschule wird im Beitrag Digitale Bilderbücher für den Lesestart gegeben.

Grundlage für dieses generische Beispiel ist der Artikel von Kindermann et al.,(2022) In diesem wird darauf eingegangen, wie digitale Bilderbücher dazu beitragen können mediale, literarische und sprachliche Bildungsprozesse miteinander zu verknüpfen. Der Fokus liegt darauf, wie diese digitalen Ressourcen im inklusiven Unterricht genutzt werden können.

FÜR FOLGENDE LEHRVERANSTALTUNG GEEIGNET: Seminar

ZIEL: Erstellen digitaler Bilderbücher mittels digitaler Tools und Techniken im Kontext der inklusiven Bildung

MEDIENPROJEKT: Lehr-Lern-Konzept

Kurze Zusammenfassung des Artikels

Der Artikel stellt ein konkretes Seminarkonzept vor, das an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg zur Förderung medialer, literarischer und sprachlicher Bildungsprozesse mit dem Einsatz digitaler Bilderbücher umgesetzt wird. In diesem Seminar erstellen Studierende des Lehramts an Grundschulen sowie des Lehramts für Sonderpädagogik in Kleingruppen digitale Bilderbücher, die speziell für den inklusiven Anfangsunterricht konzipiert sind. Das Seminarkonzept wird im Rahmen der medienpädagogischen und inklusionsbezogenen Aspekte erläutert und hat eine wissenschaftliche Begleitung erfahren.

Der Artikel gibt Einblick in ausgewählte eBooks, die von den Studierenden erstellt wurden, und dient als Inspiration für die eigene Unterrichtspraxis. Am Ende des Beitrags werden erste empirische Ergebnisse aus den Lerntagebüchern der Studierenden präsentiert. Diese Ergebnisse zeigen auf, wie das Seminar medienbezogene Reflexionsprozesse anregt und die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Studierenden fördert.

ORIENTIERUNG UND FACHLICHE KLÄRUNG

In diesem Beispiel entscheiden sich Lehrende für die Planung und Durchführung eines Seminars zu digitalen Bilderbüchern. Ziel soll die Auseinandersetzung mit fachlichen Inhalten zum Thema Bilderbücher sowie die Erprobung von Tools und Techniken zur Erstellung von digitalen Bilderbüchern für den späteren Einsatz im schulischen Kontext sein.

KONZEPTUELLE ÜBERLEGUNEN

Lehrende legen fest, welche Rahmenbedingungen gelten und wie die Erarbeitung eines Kriterienkatalogs für qualitativ hochwertige digitale Bilderbücher durch die Studierenden aussehen soll. Es geht beispielsweise darum zu entscheiden, dass die Studierenden ihre eigenen digitalen Bilderbücher anhand eines Kriterienkatalogs planen und gestalten. Aspekte wie Lebensweltbezug, Klischeefreiheit, Gestaltung, Differenzierung und Interaktion sollen dabei berücksichtigt werden. Lehrende entscheiden sich dazu, dass das Erstellen des digitalen Bilderbuchs in Kleingruppen geschehen soll. Zur Vermeidung von Urheberrechtsproblemen und zur Förderung der kreativen Gestaltung sollten die Studierenden bewusst eigene Bilder erstellen. Diese Vorgehensweise ermöglicht nicht nur eine individuelle und originäre Ausgestaltung der digitalen Bilderbücher, sondern stellt auch sicher, dass sämtliche verwendeten visuellen Elemente den rechtlichen Anforderungen entsprechen.

Hier planen (Learner Journey) Studierende ihr Medienprojekt unter den konzeptuellen Vorgaben.

MEDIENDIDAKTISCHE AUFBEREITUNG

Lehrende begleiteten das Seminar wissenschaftlich, indem sie die Studierenden dazu anhalten, ihren eigenen Lernprozess im E-Portfolio zu reflektieren. Die Studierenden setzten sich intensiv mit den theoretischen Grundlagen auseinander und nutzten beispielsweise die App BookCreator auf dem iPad und entwickelten ein eigenes enhanced bzw. interactive eBook. Bei mediendidaktischen und medientechnischen Schwierigkeiten und Fragen, wenden sich Studierende selbstständig an Unterstützungsangebote (CoLiLab, Selbstlernkurse, …).

An dieser Stelle machen sich die Studierenden im Rahmen ihrer Learner Journey an die Umsetzung des Medienprojekts.

REFLEXION

Die Studierenden reflektieren ihre Überzeugungen zum Einsatz digitaler Bilderbücher im Unterricht und den Mehrwert interdisziplinären Arbeitens. Dabei werden die Studierenden für die Gestaltung der digitalen Bilderbücher, insbesondere in Bezug auf Diversität und Interaktivität sensibilisiert. Durch die Strukturierung der Lehrveranstaltung legen Lehrende fest, wann sie zur Beratung zur Verfügung stehen. Studierende dokumentieren, wann sie welches Feedback oder eines der Unterstützungsangebote benötigen. Auf individuelle Coachings, Fachberatungen oder Unterstützung bei der digital-medialen Umsetzung kann im gesamten Verlauf hingewiesen werden. Auch im Rahmen der Beurteilung des Medienprojekts durch Lehrende, soll reflektiert werden. Hierfür stehen Vorlagen zur Verfügung.

Als Teil der Learner Journey der Studierenden steht in der Nachbereitsungsphase die Reflexion des eigenen Projekts und die Beurteilung durch Lehrende im Vordergrund.

Kindermann, K., Warmdt, J., Frisch, H., Pohlmann-Rother, S., & Ratz, C. (2022). Lehramtsstudierende entwickeln digitale Bilderbücher für den inklusiven Anfangsunterricht. Grundschule aktuell, 157, S. 34-37. https://www.paedagogik.uni-wuerzburg.de/fileadmin/06030600/2022/GSa_157_Lehramtsstudierende_entwickelndigitale_Bilderbuecher.pdf.