Learning Nuggets: Open Educational Resources (OER) nutzen, erstellen und veröffentlichen

Das Learning Nugget „Open Educational Resources (OER) nutzen, erstellen und veröffentlichen“ beschäftigte sich am 29.11.2021 mit den Themen Herausforderungen, Urheberrecht sowie Fragen aus der Praxis zum Nutzen und Erstellen von freien Bildungsmaterialien.

Diese Veranstaltung nutzte den Leitfaden der Uni Tübingen, herausgegeben vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (September, 2019): https://uni-tuebingen.oerbw.de/edu-sharing/components/render/9053d0c6-0e62-4ed9-ab7d-d61437130c74/1.6

  • Begriff OER seit ca. 20 Jahren in Verwendung
  • Definition in „Pariser Erklärung“, verabschiedet 2012 auf dem UNESCO-Weltkongress
  • Bildungsmaterial unterschiedlichsten Formats (Bilder, Texte, Audio, Video, Online-Kurse,…digital, gedruckt,…)
  • Kostenlose Nutzung, Bearbeitung und Wweiterverbreitung
  • Spezielle Lizenzmodelle regeln die Weiterverwendung

  • Freier Zugang zu Bildung
  • Qualitätskontrolle: einfache Aktualisierungen
  • Erweiterung der didaktischen Möglichkeiten: OER überwiegend digital und damit flexibel einsetzbar, bes. in innovativen Settings
  • Sichtbarkeitsmachung der eigenen Lehrleistung
  • Werbung für die eigene Hochschule
  • (noch) beschränkte Anzahl an verfügbaren Materialien
  • Dezentral organisierte OER-Sammlungen
  • Keine einheitliche Qualitätssicherung
  • Volle Rechtssicherheit kaum zu erreichen (wobei jedoch u.a. Lizenzmodelle hilfreich sind)
  • Loslassen ist nicht immer leicht…
  • Idee → Werk = urheberrechtlicher Schutz
  • urheberrechtlicher Schutz bedarf KEINER Kennzeichnung

→ Alles was nicht explizit erlaubt ist, ist verboten.

  • Verwertungsrechte können übertragen werden, das Urheberrecht selbst nicht

→ Leistungsschutzrechte (Herausgeber, Verlage, etc.) → Verwertungsgesellschaften

  • Vervielfältigung für den privaten Gebrauch

→ z.B. Kopie einzelner Buchseiten

  • Zitatrecht
  • Wissenschaftliche Schranke
  • Open Content → freie Inhalte
  • Open Source → (quelloffene) freie Software
  • Open Access → (offen zugängliche) wiss. Literatur
  • Open Educational Ressources → freie Lern- und Lehrmaterialien
  • Open (Source) Hardware → freie Baupläne für Hardware
  • Open Source Seeds → lizenzfreies Saatgut
  • Lizenzsystem zur Einräumung von Nutzungsrechten → freie Inhalte
  • gemeinnützige Organisation
  • Lizenzversionen seit 2002

→ Es ist alles erlaubt, was nicht explizit verboten ist.

Beispiele:

  • Zentrales OER Repositorium der Hochschulen in Baden-Württemberg (ZOERR)
  • ZUM-Wiki (Zentrale für Unterrichtsmedien)
  • OER World Map
  • Wikimedia Commons

→und die Schwesterprojekte (Wikipedia, Wikiversity, WikiSource etc.)

  • T – Titel → Wie ist das Material benannt?
  • U – Urheber → Wer hat das Material erstellt?
  • L – Lizenz → Unter welcher Lizenz ist es veröffentlicht?
  • L – Link → Wo ist der Lizenztext zu finden? (Link)
  • U – Ursprung → Wo ist das Material zu finden? (Link)

  • Keine fremden urheberrechlich geschützten Inhalte in den eigenen OER
  • Autorenteam? Namensnennung abklären
  • Richtige und passende Lizenzierung finden
  • Entscheiden, wo und wie man veröffentlicht
  • Bei digitalen OER: gut nutzbares Dateiformat verwenden

Grundsätzlich: Sollten Sie andere OER mit unterschiedlichen (kombatiblen) Lizenzen verwendet haben, muss für Ihre neue OER zumindest die restriktivste dieser Lizenzen verwendet werden.

Konsequenz: So offene Lizenzen wie möglich wählen!

  • Metadaten dienen der formalen und inhaltlichen Beschreibung von Objekten.
  • Für das Suchen und Finden in Bibliothekskatalogen, Suchmaschinen, Datenbanken.
  • Metadatenschemata: Standardisierte Beschreibungselemente und kontrolliertes Vokabular
  • Felder in Eingabemasken, wenn Sie z.B. OER in Repositorien wie das ZOERR hochladen.
  • Minimum: Urheber, Titel, Lizenz
  • Wünschenswert: Stichwörter zu Inhalt, Datum, Sprache, Fachgebiet und zur Materialart sowie eine kurze Beschreibung des Materials
  • Bonus: Angaben zum Einsatz wie Zielgruppe, didaktischer Zweck, Zeitaufwand, Schwierigkeitsgrad
  • Bei Bedarf: Technische Angaben zu benötigter Software o.ä.

Ein MWK-gefördertes Projekt im Rahmen des HND BW:

  • Projektpartner: Unibibliothek Tübingen (Leitung), Hochschule Reutlingen, Uni Ulm (+ Uni Stuttgart und Uni Freiburg)
  • Projektziele:
  1. Förderung von OER an den Hochschulen in BW
  2. Technisch-organisatorische Weiterentwicklung des Dienstbetriebes des ZOERR
  3. Muster-Agentur mit Maßnahmen zur Produktionsunterstützung

www.oerbw.de

  • Die Publikationsplattform für offene Lehr-/Lernmaterialien der Hochschulen in BW
  • Publizieren können Hochschulmitarbeitende sowie Studierende+Dozenten. (Nutzung steht allen offen.)
  • Service innerhalb des HND BW, dauerhaft betrieben von der Unibibliothek Tübingen
  • Betreuung der Plattform und Autoren in Zusammenarbeit mit lokalen Serviceeinrichtungen

Sie wollen Materialien als OER publizieren und benötigen Unterstützung? Sprechen Sie uns an!

  • Bibliothek: auskunft@hs-weingarten.de
  • ZenDi: zendi@ph-weingarten.de
  • Hochschulebene: OER-Policy
  • Landes- und Bundesebene: OER-Initiativen
  • Globale Ebene: UNESCO-OER-Aktionsplan von Ljubljana 2017
  • Produkte: Digitale Learning Objects (LO)
  • Digitale Werkzeuge bzw. Tools
  • Digitale(s) “Rohmaterial” oder “Zwischenprodukte”
  • Digitale Formate für OERs
  • Digitale Plattformen für Publikation, Kommunikation und Kollaboration, insbes. OER-Repositories
  • Digitale Präsentationstools und -plattformen für OERs als Lernmaterial in Lehr-Lern-Szenarien
  • Office-Dokumente (z.B. .docx, .odt)
  • PDF
  • HTML (z.B. H5P)
  • E-Book (z.B. ePub, AZW/KFX)
  • Bitmap- oder Vektorgrafik (z.B. PNG, SVG)
  • Native Formate, z.B. für interaktive Lehr-Lern-Anwendungen (z.B. Hot Potatoes)
  • Proprietäre Formate für kommerzielle Anwendungen

Standard-Formate in der Praxis z.B:

  • SCORM
  • IMS Content Package
  • IMS Content Cartridge
  • Native Formate für “Content-Packages”, z.B. Moodle Kurs- und Aktivitäten-Export
  • andere OER- und CC-Quellen
  • Public-Domain-Ressourcen
  • Materialien unter anderen “freien” Lizenzen, z.B. MIT License, GPL
  • diverse Online-Fotoplattformen, z.B. Pixabay

Grundsatz: OER-Formate so wählen, dass die Schwellen für weitergeben, verwenden und verarbeiten möglichst niedrig sind. Konsequenteste Folgerung daraus: Verwendung von freier bzw. Open-Source-Tools auch für die Erstellung

Erstellen von E-Books im PDF- und EPUB-Format mit:

  • Officepaket LibreOffice
  • Vektorgrafikprogramm Inkscape
  • Open Source E-Book Reader und Editor Calibre
  • Open Source E-Book Editor Sigil
  • Alternative Möglichkeit: EPUB3 mit eXeLearning

Alle Tools sind “cross-platform” und “open-source”.

  • OER-Austauschplattformen, z.B. ZOERR
  • OER-Nutzungsplattformen, z.B. moopaed
  • Collaborations- und Kommunikationsplattformen



Hinweis: Dieses Learning Nugget wurde von der Hochschulbibliothek Weingarten und vom ZenDi erstellt. Die Materialien wurden von von TEgoDi für das ZenDi-Wiki aufbereitet und überführt.