Learning Nuggets: Didaktisches Design

Im Impulsvortrag vom 26.04.2021 wurde im Rahmen der Learning Nuggets ein praxisorientiertes „Survival-Kit“ vorgestellt, welches Sie bei der Planung und Gestaltung von digitalen Lernszenarien unterstützen kann. Dabei lag der Fokus auf Grundlagen der Mediendidaktik und dem Verständnis der Didaktik als gestalterische Disziplin.

  • Jede Lernsituation/ Lernziel erfordert spezielle Lösungen, es gibt kein ideales oder gar Geheimrezept bei der Planung und Gestaltung digitaler Lernszenarien.
  • Verschiedene Einzelteile: Didaktische, mediale und technische Planung und Gestaltung von digitalen Lernszenarien.
  • Gestaltungsorientierte Mediendidaktik v.a. didaktisches Design beschäftigt sich mit der Planung von Lernangeboten, deren Konzeption und Ausgestaltung.
  • Die Medienkonzeption muss ein Mehrwert des mediengestützten Lernangebotes gegenüber anderen Lösungen aufzeigen

Acht „Regeln“/Take Aways, die auf dem Weg zum didaktischen Design berücksichtigt werden sollen:

Alles was Sie brauchen befindet sich bereits in Ihrem Kopf!

  • Vergessen Sie nicht was Sie bereits alles über das „Lernen“ wissen.
  • Lerntheoretische Annahmen haben auch beim „Lernen mit digitalen Medien“ immer noch ihre Gültigkeit.
  • Allgemein didaktische Methoden und Modelle verlieren nicht an ihrer Bedeutsamkeit für den Lernprozess

Lernen ist ein aktiver, konstruktiver, emotionaler, selbstgesteuerter, sozialer, situierter Prozess (Reinmann & Mandl 2006).

  • Das Lernen mit digitalen Medien fordert ein hohes Maß an aktiver Selbststeuerung des Lernenden.
  • Balance zwischen Instruktion und Konstruktion
  • Problem- bzw. fallbasiertes Lernen

Das Lernziel lenkt Sie automatisch in die richtige Richtung!

Vorlesungsaufzeichnungen sind keine didaktische Methode, sondern eine Variante medialer Umsetzung.

  • Geht zurück auf das Berliner Modell (Rahmenmodell der Didaktik Heimann)
  • Unterscheidung zwischen Methoden- und Medienentscheidung
  • Interdependenzen didaktische Entscheidungen

Auswahl des passenden digitalen Mediums.

  • Bessere Lehr-Lernmethoden: Medien unterstützen (a) Anschaulichkeit, Situierung und damit Anwendungsorientierung z.B. durch Bilder, Audio, Video, Simulationen (b) kognitive und/ oder emotionale Aktivierung von Lernenden durch elaborierte Lernaufgaben – wie Fälle, Probleme oder Projekte – sowie © die soziale Interaktion beim Lernen durch kooperative Lernszenarien (Kerres, 2012, S.104).

Erinnerung an das Mantra: Lernen ist ein aktiver, konstruktiver, emotionaler, selbstgesteuerter, sozialer, situierter Prozess (Reinmann & Mandl 2006).

  • Flexible Lernorganisation: Medien ermöglichen eine höhere zeitlich-örtliche und soziale Flexibilität des Lernens. Es können neue Zielgruppen angesprochen und alternative Lernorte mit einbezogen werden
  • Digitale und analoge Medien nicht gegeneinander ausspielen
  • Das potential mediengestützten Lernens kommt gerade erst in der Kombination mit anderen Elementen zu tragen = Blended Formate
  • Inspiration und Verwendung von OER Material, Good-Practice Beispiele der eigenen Community

Kann Ihnen (fast) egal sein, denn Sie haben ein didaktisches Konzept! ;)

  • Nicht ganz: „Alle Entscheidungen sind für die Planung gleichermaßen relevant und zu berücksichtigen. Keiner der Faktoren kann ein Primat gegenüber einem anderen beanspruchen“ (Kerres, 2012, S.196).
  • Tasten Sie sich langsam ran: Kombination einfacher technischer (vorhandene) Möglichkeiten mit durchdachten didaktischen Szenarien!


Hinweis: Dieses Learning Nugget wurde von Jennifer Widmann für das Projekt TEgoDi erstellt. Die Materialien wurden von TEgoDi für das ZenDi-Wiki aufbereitet und überführt.