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Zum Hintergrund: Das ZenDi bedient mit seinen Service eine Vielzahl unterschiedlicher Szenarien. „Medienprojekte“ von Studierenden als TEgoDi-Ergebnisse sind davon eine (potenzielle) Teilmenge.

Im Folgenden sind einige Annahmen im Zusammenhang mit TEgoDi und dem Medienprojekt-Konzept der PH, die wir aufgrund unseres Informationsstandes treffen, verbunden mit Fragen unsererseits dargestellt.

Uns ist bewusst, dass die folgenden Betrachtungen sehr basal sind. Trotzdem bzw. gerade deshalb sollte hier Klarheit herrschen.

„Medienprojekte“ sind inhaltlich und strukturell „offen“ (kein standardisiertes Pattern oder Ähnliches). Das heißt…

  • für Lehrende: Sie können einen beliebigen Rahmen und Inhalt vorgeben.
  • für Studierende: Sie können im Rahmen dieser Vorgaben durch den:die Lehrende:n beliebige Inhalte mit beliebigen Tools erstellen.

Trotz der fallweisen Nicht-Spezifikation dieser Aspekte stellen „Medienprojekte“ Leistungen dar, die bewertet werden sollen und demzufolge „dingfest“ vorliegen müssen.

„Dingfest“ bedeutet hier, dass eine physische (= einschl. „virtuell“ bzw. „digital“) Repräsentation jedes „Medienprojekts“ wiederholt und über einen garantierten Zeitraum compliance-konform und zuverlässig zugreifbar vorliegen muss (Mindestvoraussetzung. Wie gesagt: Eine ganz basale Betrachtung zunächst einmal.).

Allein schon aus externen Compliance-Gründen sind hier Regelungen und Vorgaben erforderlich (z.B. diverse Rechtsnormen wie Urheber- und Datenschutzrecht).

Zur Beurteilung von Unterstützungsmöglichkeiten für „Medienprojekte“ durch das ZenDi ergeben sich vor diesem Hintergrund für uns zunächst die folgenden, grundlegenden Fragen:

  • Gibt es irgendeine definierte „physische“ Form und/oder Repräsentation (Pattern, Template, etc.) in der alle oder bestimmte Typen von „Medienprojekten“ jeweils abzuliefern (im weitesten Sinne) sind?

    Das Spektrum erstreckt sich hier von einem „Containerformat“, dass alle Objekte, Beschreibungen, Medien-Assets usw. einer Leistung komplett enthält bis zu einer zusammenfassenden Übersicht in Form eines bloßen Dokumentes, das nur die Verweise zu diesen Objekten (wo auch immer die „physisch liegen“) enthält.
  • Gibt es eine oder mehrere Plattform(en) oder irgendwelche Überlegungen dazu, wo die „Medienprojekte“ zur Einsicht und/oder Präsentation und/oder Bewertung und/oder weiteren Verwendung dauerhaft (Fristenregelungen?) vorgehalten werden? („Abgabe“ von Medienprojekten)

    Anmerkung: Der „Default-Fall“ (Massengeschäft) darf hier natürlich nicht sein, dass Projektergebnisse bzw. Prüfungsleistungen „für die Welt“ zugänglich sind.
  • Gibt es Use-Cases und/oder Empfehlungen und/oder gar Regelungen für die Erstellung und Verwendung von („zulässigen“?) digitalen Assets als Bestandteile bzw. Ergebnisse von „Medienprojekten“?

    Anmerkung: Wir verstehen unter „digitalen Assets“ beliebige, elementare digitale Entitäten, die technisch als „einzelnes Objekt“ darstellbar bzw. gespeichert sind. (Asset-Begriff im Media-Design: anything that is stored digitally and is uniquely identifiable). Die rechtliche Konnotation des Asset-Begriffs ist mit eingeschlossen: Jedes(!) Asset muss(!) für den jeweiligen Verwendungszusammenhang mit den notwendigen bzw. geeigneten Compliance-Merkmalen ausgestattet sein, z.B. mit Copyrights.
  • Gibt es User-Stories (insbes. von TeGoDi-Wissenschaftler:inne:n) bezüglich der Erstellung/Produktion dieser digitalen Assets?

    Anmerkung: Wir verstehen alle Arten von noch nicht iterierten bzw. diskutierten Erst-Anforderungen seitens (potenzieller) User:innen von ZenDi-Services im ersten Ansatz als User-Stories. Nur bzw. erst daraus lassen sich die vom ZenDi und anderen Einrichtungen im Hause mannigfaltig zur Verfügung gestellten Services einordnen.

Vor einer Beantwortung der o.g. Fragen wären unsererseits unter anderem folgende Aspekte zu bedenken:

Produkt- vs. Prüfungscharakter der "Medienprojekte"

Ein „Medienprojekt“ bzw. dessen Ergebnis kann ja Zweierlei sein: Zum einen eine wie auch immer geartete „Prüfung“ bzw. ein Leistungsnachweis, zum anderen ein „Produkt“, zum Beispiel in Form einer Lehr-Lern-Umgebung, die in der Lehre Verwendung finden kann. Für beides sind ggf. unterschiedliche „Plattformen“ mit (in der Regel sehr) unterschiedlichen (auch Compliance-)Anforderungen erforderlich.

Asymmetrie Asset-Produktion vs. -Verwendung

Auf den Punkt gebracht und beispielhaft:

Standardisierung bei der Asset-Verwendung: Für ein Speicherungs-/Präsentationsmedium ist i.d.R. eine Standardisierung von Grafiken (Formate, Auflösung, Bildgröße etc.) sinnvoll oder sogar erforderlich.

Freiheit bei der Asset-Produktion: Bei der (Nach-)Bearbeitung einer Grafikdatei kann jeder seinen persönlichen Präferenzen folgen. Die sind in diesem Beispiel bekanntlich sehr heterogen und die Tool-Auswahl ist riesig. Allein das Ergebnis zählt.

Buzzword "Plattform"

Eine typische User-Story beinhaltet oft den „Universalitätsanspruch“ bzgl. „Plattformen“. Hier stehen auch oft die Marketing-Versprechen von „Plattformanbietern“ in einem gewissen Gegensatz zu medienkompetenten Positionen, die eine Plattformvielfalt (in einem zweckmäßigen und ausgewogenen Umfang natürlich) präferieren.

Buzzword "Support"

Es gibt einen gewissen inneren Widerspruch zwischen „Gestaltungsfreiheit“, inklusive Wahl von verwendeten Werkzeugen, und „Ruf nach Unterstützung“. Auf die Spitze getrieben: Maximale Gestaltungsfreiheit bedeutet maximale Heterogenität, auch was Wahl und Verwendung von Mitteln bzw. Tools angeht. Darin ist tendenziell ein exponentiell wachsender Supportaufwand inklusive Einzelfallbetreuung begründet.

Ein alternativer, realistischer Ansatz: Man stellt einen „Satz von Werkzeugen“ zur Verfügung und unterstützt diese in einem gewissen (!) Umfang. Um in der Metapher zu bleiben: „Satz von Werkzeugen“ bedeutet nicht gleich „Werkzeugkasten“. Dieser ist individuell und selbstantwortlich bestückt mit beliebigen Werkzeugen. Auch das „gewisse“ bei „Umfang“ ist wichtig: Ein:e Instrumenteverleiher:in oder sogar ein:e Instrumentenbauer:in oder sogar ein:eine Musiklehrer:in beherrscht beispielsweise die spezielle Klaviatur der Barockmusik nicht annähernd so gut, wie der:die ausleihende Musiker:in.

Die Kurzfassung: Bekanntlich bedeutet ein hohes Maß an Freiheit ein hohes Maß an Eigenverantwortung. (Nebenbei: auch kein Schaden, wenn dies in einem Lehr-Lern-Kontext gleich mitvermittelt wird.)

Das Praxisproblem

Ohne Praxis-Szenarien sind keine Schlussfolgerungen in Sachen Werkzeuganforderungen möglich. Gleichzeitig ist ohne den Einsatz von Werkzeugen kein Praxis-Szenario möglich. Die Beschäftigung mit Praxis, Szenarien und Werkzeugen einschließlich der Auflösung dieses hermeneutischen Zirkels ist unseres Erachtens Aufgabe von wissenschaftlichen Projekten (z.B. TEgoDi).

Die Methoden zum Umgang mit solchen Problemstellungen sind Wissenschaftler:inne:n bekannt (iterativ-inkrementelle, prototypische, agile, etc. Verfahren bzw. Projektmodelle).